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Christian Kuhlmann - Atelier für Cembalobau


 

 

Dieses Cembalo ist der Original- und klanggetreue Nachbau des historischen Vorbilds von Andreas Ruckers aus dem Jahr 1644 Antwerpen.
Es besitzt ein 8´und ein 4´, ein Manual mit Lautenzug, und einen Tonumfang von C - c´´´ mit kurzer Oktave. Ein chromatischer Tonumfang ist durch ein - grand ravalement- ebenso möglich wie eine Transponiereinrichtung nach 440 Hz.

Klanglich, ist dieses Cembalo das Instrument des 17. Jhd., es bietet einen erstaunlich klaren Klangreichtum mit viel Intensität. Erstaunlicher Weise bringt die Zuschaltung des 4´ bei diesem Instrument noch mehr Grundtönigkeit hervor. Dies ist auch ein Indiz dafür, daß nur die Disposition 1x 8´+ 1x 4´ bei diesem Cembalotyp aus meiner Sicht am meisten Sinn macht....

 

Einige Klangbeispiele auf "meinem" Ruckers-Nachbau aus 1994:

John Blow: Suite No.2 in D / Ground, Theater Tune, Menuet:


Henry Purcell: Suite No.7 in D / Almande, Corant, Hornpipe:


Henry Purcell: Suite No.6 in d / Prelude, Almand Hornpipe:


Es spielt Steven Devine - Cembalo

 

Referenzen:

München, 12. November 2009
Seit einer Woche bin ich nun glücklicher Besitzer eines einmanualigen Cembalos nach Andreas Ruckers 1644 aus der Cembalobauwerkstatt von Christian Kuhlmann ! Dieses kleine Instrument hat bisher mich und alle weiteren Personen, die es sahen und hörten, durch seinen außerordentlich schönen Klang und sein faszinierend schönes Dekort in unglaublicher Weise beeindruckt. Man darf dieses Instrument getrost als großartig gelungenes Gesamtkunstwerk bezeichnen. Weil bei diesem Cembalo vom Erbauer Christian Kuhlmann in geradezu erschreckend konsequenter Weise alle Prinzipien einer historischen Bauweise, wie sie für den flämischen Cembalobau im 17. Jahrhundert von Bedeutung waren, beachtet und eingehalten wurden, lässt sich der Begriff „Kopie“ hierbei gewissermaßen neu definieren. Die oftmals erschütternd banale Verhältnismäßigkeit zwischen „Originalinstrument“ und dessen Nachbau, welche nicht selten zu enttäuschend-erkenntnisreichen Erfahrungen zu Ungunsten der „Kopie“ führte, kann Christian Kuhlmanns "Ruckers" nicht im Geringsten zur Last gelegt werden! Alle leidvollen Trennschärfen zwischen „Original“ und „Kopie“ verschwinden hier gänzlich. Im Gegenteil, wer jemals als Cembalist Kontakt mit einem originalen „Ruckers“ des 17. Jahrhunderts hatte, wird zweifelsfrei bei diesem Instrument das Gefühl gewinnen, ein klanglich, anschlagsspezifisch und optisch originales Ruckers-Instrument zu spielen. In seiner, beinahe „radikalen“ Anbindung an die noch original erhaltenen Ruckers-Cembali des 17. Jahrhunderts, setzt dieses Cembalo jedoch auch neue Maßstäbe und stellt von „Toucher“ und Klang aus betrachtet hohe Anforderungen an den Spieler ! Daraus ergeben sich für den Cembalisten gewissermaßen neuartige Konsequenzen zur Spielweise auf diesem Instrument, die nicht ohne nachhaltige Bedeutung für sein Verständnis der Cembalomusik besonders des 17. Jahrhunderts bleiben dürften. Waren wir bislang gewöhnt, einen weitgehend allgemeingültigen „Cembalo-Sound“ in der äußeren Gewandung eines mehr oder weniger gelungenen „flämischen“ (oder „französischen“ ) „Outfits“ als Cembalo „in historischer Bauweise“ zu akzeptieren, so wird, ja muss geradezu Christian Kuhlmann’s „Ruckers“ von 1644 einen Neuansatz des Denkens und Hörens lehren ! Wer unter den Cembalisten und Cembalistinnen sich jemals mit der beeindruckenden Dramaturgie einer Cembalo-Pavane und Galliarde von John Bull oder der großartigen Architektur einer Fantasie von J. P. Sweelinck beschäftigt und auseinandergesetzt hat, kommt unweigerlich zu der Erkenntnis, dass für diese Tastenmusik kein anderes Instrument in Frage kommen kann, als dieses Cembalo nach Andreas Ruckers. Dies gilt übrigens gleichermaßen für die Cembalowerke eines Johann Jacob Froberger, Louis Couperin oder auch Dietrich Buxtehude und seiner norddeutschen Zeitgenossen. So wird dieses Instrument in gleicher Weise beglücken wie belehren. Möge es Ohren und Geist öffnen und das Herz erfreuen !
Bernhard Gillitzer